Als Hebamme stehe ich Ihnen gerne von Beginn der Schwangerschaft an zur Seite. Mir ist es wichtig, Ihnen Informationen zu geben, die Sie für eine fundierte, individuelle Entscheidungsfindung brauchen. Selbstwirksamkeit durch den Einsatz von so wenig Hilfsmitteln wie nötig und dem Ausschöpfen der eigenen Ressourcen stellen die Grundannahme dar. Eine queer-freundliche, feministische Haltung ist mir hierbei ein besonderes Anliegen.
Kollegialer Austausch und interprofessionelle Zusammenarbeit geben Sicherheit und Rückhalt. Sie sind fester Bestandteil meiner Arbeit, ebenso wie Fort- und Weiterbildungen. Sie halten mich auf dem aktuellen Stand und erweitern mein Fachwissen fortwährend.
Im Folgenden beleuchte ich Aspekte meiner Arbeitsweise, lassen Sie sich inspirieren!
Hausgeburt: Was es bedeutet, zu Hause zu gebären
Es bedeutet, in einer vertrauten Umgebung unter vertrauten Menschen mit Ruhe und Zeit dem Prozess der Geburt Raum zu geben. Zu Hause gebären heißt, sich selbst die Kräfte der Geburt zuzutrauen mit professioneller Unterstützung vor Ort. Es gibt die Möglichkeit, dass noch eine weitere Hebamme bei der Geburt anwesend ist. Wir sind zu Gast und passen uns Ihnen an. Ziel ist es, das fragile System aus Körper, Gedanken und Empfindungen zu schützen, damit es ungestört funktionieren kann.
Für eine Geburt zu Hause wird in der Schwangerschaft genau betrachtet, wie medizinische und persönliche Aspekte mit dem Geburtsort vereinbar sind. Verantwortungsbewusste und gewissenhafte Entscheidungen zu treffen, ist hier unser aller Anliegen.
Für die Geburt bin ich rund um die Uhr rufbereit. Jeder Geburtsprozess entwickelt sich in seiner eigenen Dynamik und wird in dieser bedürfnisorientiert begleitet.
Nach Geburt und Plazentageburt versorge ich die gebärende Person und das Neugeborene vollumfänglich mit Untersuchungen, Wundversorgung und begleite den Ernährungsstart des Kindes. Die Geburtsbegleitung zu Hause endet je nach Verlauf zwei bis vier Stunden nach der Geburt, dann kann die Familie ins eigene Bett gekuschelt ausruhen.
In den ersten Tagen nach der Geburt besuche ich die Familie täglich zu Wochenbettbesuchen.
An-Betreuung zu Hause: Während der Geburt einen guten Zeitpunkt für die Fahrt in die Klinik finden
- Bei der ersten Geburt
Selbst das erste Mal in diesen Prozess zu gehen, den Menschen mit Gebärmutter aller Generationen durchlebt haben, ist sehr aufregend. Ein guter Plan kann hier ein Stück Sicherheit geben. Bei einer geplanten Geburt in der Klinik mit den Hebammen vor Ort kann ein Stück dieses Plans eine Wehen-Begleitung durch eine Hausgeburts-Hebamme zu Hause sein. Gemeinsam schauen wir, wann ein guter Zeitpunkt ist, um in die Klinik aufzubrechen. Nicht zu früh und auch nicht zu spät. Für diese Betreuung bin ich für Sie rufbereit und komme zu jeder Zeit bei Bedarf am Geburtsbeginn vorbei.
- Nach einer Kaiserschnitt-Geburt (VBAC)
Vor oder bei der letzten Geburt gab es Gründe für die Durchführung eines Kaiserschnitts. In einer nächsten Schwangerschaft kann es ganz anders sein. Auch hier können wir zusammen einen guten Zeitpunkt für den Übergang zur Klinik finden.
Kleine und große Geburten zu Hause: Bei Fehlgeburt oder stiller Geburt
Manche Embryos und Feten leben ihre Zeit im Bauch und ihr Herz hört auf zu schlagen. Alle werden geboren und auf dieser Welt empfangen.
Bei einem frühen Schwangerschaftsverlust (auch: Fehlgeburt, Frühabort) oder einer stillen Geburt (auch: Spätabort, Totgeburt) abzuwarten, bis der natürliche Geburtsprozess beginnt und diesen im vertrauten Umfeld mit Lieblingsmenschen und einer begleitenden Hebamme zu erleben, stellt ein mögliches Vorgehen dar.
Der Weg von der Feststellung, dass die Schwangerschaft sich nicht so weiterentwickelt wie erwartet bis zur Geburt, ist wichtig und intensiv. Eine Begleitung durch eine Hebamme kann in dieser Zeit Kraft geben, zu guten, selbstbestimmten Entscheidungen führen und die eigenen Prozesse ordnen.
Auch wenn Entscheidungen zu Geburtsort und Art der Geburt noch nicht festgelegt sind, begleite ich Sie ab der Diagnose und wir sehen zusammen, welcher Weg für Sie passt.
Palliative Geburt zu Hause: Wenn ein Kind nicht lebensfähig ist
Im Lauf der Schwangerschaft kann es zu einer Diagnose kommen, bei der klar wird: Das Kind kann im Bauch leben, aber draußen auf der Welt wird es den Anforderungen vermutlich nicht gewachsen sein.
Für diese Kinder mit ihren Familien arbeiten ambulante Palliativteams (SAPV) und Geburtshelfende zusammen. Das Kind kann mit einem Team von umsorgenden Menschen zu Hause geboren werden. Alle arbeiten zusammen, einen geschützten Raum zu schaffen und dem Kind eine schmerzarme, geborgene, interventionsarme Zeit mit seinen Eltern zu ermöglichen.
Es gibt viele Möglichkeiten, diesen Prozess zu gestalten. Gerne stehe ich hier als Hebamme begleitend, koordinierend und unterstützend zur Seite.
Ambulant in der Klinik gebären: Ein paar Stunden nach der Geburt geht´s ab nach Hause
Für die Geburt ist die Klinik der gewünschte Ort, auch hier kann man bald danach in Ruhe zu Hause ankommen und mit einer kontinuierlichen Hebammenbegleitung an der Seite in die neue Zeit starten. In allen Kliniken kann man sich nach der Geburt dafür entscheiden, wenige Stunden nach der Geburt nach Hause zu gehen, wenn alle Beteiligten fit dafür sind. Ebenso gibt es die Möglichkeit, nach einer Nacht in der Klinik die Heimreise anzutreten.
Dann ist man im eigenen Bett oder auf dem eigenen Sofa, hat ggf. große Geschwisterkinder um sich und startet entspannt ins Wochenbett. Wohlfühlen und ungestört schon die ersten Tage verbringen, motiviert für den Weg nach Hause gleich zu Beginn der gemeinsamen Zeit. Ich als Hebamme komme in den ersten 15 Stunden nach Geburt und ab dann mindestens täglich vorbei und schaue nach Wöchner*in und Kind.
In den ersten Tagen werden wichtige Untersuchungen am Kind durchgeführt. Diese können zum großen Teil (inklusive dem Neugeborenen-Stoffwechselscreening) von der Hebamme zu Hause gemacht werden. Die erste Untersuchung außer Haus ist die U2 Untersuchung bis zum 10. Lebenstag des Kindes in der kinderärztlichen Praxis. Ambulant Gebären bedeutet ein wenig mehr Organisation im Vorfeld, welche sich sehr lohnen kann. Ich unterstütze gerne dabei!
Kollegiale Zusammenarbeit
Reflexion und Austausch passiert facettenreich zwischen uns Kolleginnen. Einerseits in großen und kleinen Qualitätszirkeln untereinander, andererseits auf persönlicher Ebene.
Es hilft, telefonisch wie persönlich Situationen zu besprechen und zu beleuchten. Das geht gut in anonymisierten Fallbeschreibungen. Wir Hebammen ergänzen uns und können aus dem Erfahrungsschatz der anderen profitieren.
Generationenübergreifende Zusammenarbeit bereichert uns besonders. Die Erkenntnisse vieler Jahre Berufserfahrung zu kombinieren mit den neu erforschten und gelernten Inhalten des Studiums, bringt uns persönlich wie auch die Qualität des Berufs weiter.
Hebammenarbeit in den eigenen vier Wänden: Ausschließlich aufsuchende Betreuung
Für alle Termine komme ich zu Ihnen nach Hause. Mit dem Fahrrad von einem zum nächsten Besuch unterwegs zu sein, heißt für mich frische Luft, Bewegung und eine Pause. Für den Kopf tut es gut: erst einmal den letzten Termin Revue passieren lassen, dann den Kommenden bedenken. Damit lassen sich die Wege gut füllen.
Hausbesuche zeigen die Gegebenheiten vor Ort und sind praktisch dafür, passgenaue Lösungen zu entwickeln. Alle nötigen Materialien bringe ich mit, in Vorsorge wie im Wochenbett.
Ich komme als Gesundheitsfachperson, nicht als Gast. Bei einem Hausbesuch freue ich mich gelegentlich über ein Glas Leitungswasser, vorzubereiten gibt es nichts für mich.